Jedes Jahr um diese Zeit, wenn‘s draußen stürmt, und fast schon schneit, da kommt von weit weit her, der heilige Nikolaus daher.

Er besucht die kleinen Kinder und die großen auch.
Das ist ein guter alter Brauch
und er bringt viele Gaben,
daran sich zu erlaben.
Und es gehört zu seinen Werken
Kinder positiv zu stärken,
nicht die Rute in das Fenster stellen.
Nun dieses Jahr verschlug es den Heiligen Nikolaus
in dieses ehrenwarte Haus,
wo üblicherweise die Lions tagen,
einmütig und ohne sich zu schlagen.
Hier sind dem Nikolaus die Verse ausgegangen
und wird mit Prosa angefangen:

Rückblickend auf das letzte Jahr ist der Heilige Nikolaus mit den Lions eigentlich sehr zufrieden. Vor allem ist unser Bund gewachsen, und Wolfgang und Herbert haben sich bestens in unseren Club eingefügt. Weitere Namen werde ich wohlweislich nicht nennen, weil Missgunst die einzige Todsünde ist, die nicht auch Spaß bereiten kann, Völlerei sehr wohl.

Die Lions und ich sind in ihrer Philosophie sehr verwandt. Vor langer Zeit, damals in Myra lebend, versuchte ich den Armen zu helfen. Den Kapitän des römischen Getreideschiffes flehte ich an, den Hungernden Korn zu geben. Es wurden viele Säcke herausgetragen, aber das Schiff blieb auf gleicher Kiellage. Dem Vater von drei Töchtern gab ich Geld, dass er sich die Aussteuer leisten konnte und sie nicht in die Sklaverei verkauft wurden.

Auch die Lions springen ein, wo Not am Mann oder an der Frau oder an Kindern ist, und dies bestenfalls regional, ausnahmsweise heuer auch einmal nach Mittelitalien. Das findet der Heilige Nikolaus unerhört lobenswert und er widerspricht dem Stereotyp, das oft über die Lions zu hören ist: Die wollen eigentlich nur Vitamin B, Geschäftsbeziehungen, Protektionismus. Nein, zentral für den Club Mattsee Trumerseen, der der vorzüglichste in Österreich ist, ist es: Durchaus Gemeinschaft pflegen, aber letztlich, we will serve

Der Club hat viel geleistet in diesem denkwürdigen Sommer. Der Transport des Flohmarktinventars hinauf in die Halle Racz. Die einen Clubmitglieder haben mehr Kisten von den Spinnweben befreit, die andren weniger, die einen sind viele Abende bei der Annahme der Waren gewesen, andere weniger, und einige möglicherweise gar keinen. Aber es ist besonders tüchtig und konstruktiv gearbeitet worden, auch wenn die Sonne heißer runterbrannte als in meiner Heimat, der Türkei. Das Ergebnis nach diesem riskanten Wechsel durfte sich sehen lassen. Und beim Abräumen nach dem Flohmarktsonntag sind einige länger in den Arbeitshandschuhen gesteckt, andere weniger lang.

Seit diesem denkwürdigen Flohmarkt 1 bei Firma Racz sind schon einige Monate übers land gezogen. Und der Lionsclub hat wieder fleißig gespendet und wird es weiterhin tun, an die Hilfsdienste und an Bedürftige, vom Schicksal Geschlagene. Nächstes Jahr wird es mit der Reifenbeschaffung noch unkomplizierter verlaufen als in diesem Spätherbst.

So hat denn der Heilige Nikoluas nur noch zu danken. Am meisten dankt er den Löwinnen, ohne die der Flohmarkt ein Ding der Unmöglichkeit wäre. Er dankt allen Löwen in ihren verschiedenen Funktionen, von denen jede gleich wichtig ist. Nur aus dem Zusammenspiel von allen ergibt sich ein funktionierendes Ganzes.

Und der Heilige Nikolaus wäre alles andere als abgeneigt, wenn alsbald ein neues Mitglied saufgenommen würde: Guido Strebel, dann sind es schon zwei Schweizer zwei Schweizer: Martin und Guido.
Und wo ist denn der andere Schweizer, der Bucher? Glänzt er wieder einmal durch Abwesenheit?
Abschließend kann der Heilige Nikolaus doch nicht anders als einen Namen zu nennen: Hans Ziller, er wird heute drei Viertel Jahrhundert alt.
So empfehle ich mich denn, habe noch 12 Lionsclubs in Salzburg zu besuchen, wofür ich schwere Kramperl mitnehmen muss, weil diese Vereine nicht so prächtig sind wie der diesige.