Als das lange Regenwetter endlich zu Ende ging, konnten wir unser Feld bestellen. Herr Keil brachte einen Kübel Dinkelsamen mit. Wir wurden in acht Dreiergruppen aufgeteilt, jeder Gruppe wurde ein bestimmter Teil des Feldes zugewiesen. Nun wurde das Feld mit dem Rechen geebnet. Anschließend zeigte uns Herr Keil wie man das Saatgut richtig ausstreut.
Das schaut leichter aus als es ist, denn man darf nicht zu viel Samenrner auf einen Fleck streuen.
Am nächsten Schultag nahmen wir alles Mögliche zum Bauen einer Vogelscheuche in die Schule mit. Unsere Handarbeitslehrerin, Frau Mitterbauer, bastelte daraus eine Vogelscheuche. Die wird nun unser Feld bewachen. Wir hoffen, dass niemand unser Vorhaben stört. Natürlich schauen wir jeden Tag nach, ob alles in Ordnung ist, denn bald werden wir ja das Unkraut jäten müssen. Geerntet wird kommenden Sommer, bis dahin gibt es noch viel zu tun.
Unsere Vogelscheuche hielt uns die Vögel ab, das Unkraut aber gedieh noch besser...
Der Dinkel ist hervorragend an unsere Böden und unsere klimatischen Verhältnisse angepasst. Seit dem 2. Weltkrieg ist der Anbau stetig zurückgegangen und kam in den 80er Jahren fast vollständig zum Erliegen. Der Grund dafür lag vor Allem in der bedeutend höheren Rendite des modernen (chemieunterstützten) Weizenanbaus.
In den letzten Jahren ist der Dinkelanbau wieder im Aufschwung begriffen. Immer mehr Konsumenten schätzen seinen feinen Geschmack und seine wertvollen Inhaltsstoffe. Wegen seiner natürlichen Krankheitsresistenz und seinem niedrigen Düngerbedarf bietet er sich für den Bio-Landbau geradezu in idealer Weise an.