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Renates Eindrücke

Aus dem Webauftritt von "Kindern eine Chance" (Gastkommentar):

Die erste Woche unseres Aufenthaltes in Uganda ist geprägt von so vielen Eindrücken und Emotionen, dass es schwer fällt, Wesentliches zusammenzufassen, da alles neu und beeindruckend war und ist.
Wenn man die Bilder von Stefan vor einem Jahr gesehen hat, als er das Projekt begonnen hat und wenn man jetzt vor Ort staunend sieht, was daraus geworden ist, dann ist man perplex. Die 46 Waisenkinder, mit denen ja alles angefangen hat, wohnen in Häusern mit Betten, mit Kleidung und geregeltem Essen. Auch wenn man Luganda nicht versteht, sieht man, dass die Kinder glücklich sind. Sie lachen und spielen und unterscheiden sich nicht von anderen Kindern auf der Welt. Sie lieben Gabi und Stefan und umschwirren sie, wenn sie zu ihnen kommen.

Ebenso verhält es sich mit der Schule,retourdie im Vorjahr ein baufälliges Projekt war. Jetzt ist sie fast fertig renoviertvs und das neue Uli Huber Gebäude ist der Mittelpunkt. Es gibt erst wenige Lehrmittel; die Lehrer machen alle Schautafeln selbst und kleben sie an die Wand. Es gibt fast nur uralte Tische und Bänke, die Kleinsten allerdings haben schon die neuen Sessel und Bänke. Es gibt auch eine Art Bücherei, wo sich die Kinder Bücher ausborgen können. Wenn ich das sehe, möchte ich sofort eine Lösung finden, wie man den Kindern noch mehr Bücher beschaffen kann (wobei überhaupt zu sagen ist, dass ich ein gewisses Helfersyndrom entwickle, weil ich sehe, was alles zu tun ist und wobei man die Kinder und Lehrer noch unterstützen könnte)

Auch diejenigen Kinder, die unterstützt werden und in der Schule leben sind „gut drauf“ und ebenfalls sehr fröhlich. Der Schuldirektor macht einen kompetenten Eindruck, immerhin hat er 480 Schüler zu betreuen, wovon angeblich nur die Hälfte das Schulgeld bezahlen kann. Davon muss er alle Lehrer bezahlen und sämtlichen Aufwand bestreiten. Es gibt auch eine retour„Schulküche“ in der jeden Vormittag für alle Schüler Porridge bereitet wird. Es handelt sich um eine offene Feuerstelle, wo ein großer Topf zum Kochen gebracht wird. Hier ist sicher eine Verbesserung vorzunehmen, damit auch die Köchin bessere Kochbedingungen hat, aber das soll eh eines der nächsten Projekte von „Kindern eine Chance“ sein. Die Kinder aus dem Projekt bekommen zu Mittag ihr Essen von Juliet gebracht und sind bestens versorgt. Andere haben von daheim ihr Essen in kleinen Plastikkübelchen mitgebracht und wieder andere  kauen an einem Stück Zuckerrohr, um den ärgsten Hunger zu stillen. Das tut mir im Herzen weh mit ansehen zu müssen! Der Schuldirektor geht jedoch auf die Anregungen von Stefan und Gabi bezüglich Organisation, Stundenplan usw. ein, was auch für die Zukunft positiv stimmt. Für die Schule muss auf jeden Fall noch viel getan werden, um für die Kinder gute Lernbedingungen zu schaffen und um gute Lehrer kleideinzustellen, die das Niveau der Schule heben. Dazu bedarf es vieler Spenden aber ich glaube, dass das möglich sein wird. Was mich auch beeindruckt ist die Situation der Bekleidung der Kinder. Es gibt zwar Schuluniformen,retour jeromeaber diese sind aus einem derart billigen Stoff gemacht, dass sie in Kürze zerreißen. Außerhalb der Schule haben die Kinder zwar Bekleidung und dank „Kindern eine Chance“ immer mal T-Shirts und Röcke und Hosen, aber hier würde ein Container von gebrauchter Bekleidung schon fürs erste einmal einiges vereinfachen. Wenn der Transport nicht so teuer wäre, denn gebrauchte Kleidung, die niemand mehr anzieht, obwohl sie eigentlich noch in Ordnung ist, gibt es bei uns ja in Hülle und Fülle. Ich werde versuchen in Österreich Kontakte zu knüpfen, um eventuell einen derartigen Transport einmal zu organisieren. Wo man auch hinschaut, man möchte helfen. So viel ich gesehen habe, kann man in Uganda alles kaufen und würde damit auch die heimische Wirtschaft retourunterstützen, also kann man die Spenden wirklich zu 100% vor Ort ausgeben. Wir haben mit dem Motorradtaxi abgelegene Patenkinder, bzw. deren Angehörige besucht, die so arm sind, dass sie nur in einer primitivste Hütte leben, nur mit einer Matte auf dem Boden und sonst nichts. Hier kann ein Kind nicht lernen und hier hat es keine Chance, aus seinem Leben etwas zu machen. Dies geht mir sehr nahe, wenn ich bedenke, wie gut es unseren Kindern geht (Gott sei Dank!). Ich denke jeden Tag darüber nach, was ich persönlich tun kann, um die Situation zu verbessern. Hier können nur viele Spender etwas bewirken, obwohl „Kindern eine Chance“ schon so viel getan hat, das kann man gar nicht genug hervorheben. Hätte Stefan nicht durch seine Einsätze jahrelange Erfahrungen in Afrika, dann hätte das alles nicht bewirkt werden können. Die Mentalität ist für uns nicht leicht zu verstehen und ich habe auch das Gefühl, dass Arbeit nicht gerade an erster Stelle steht. Die Leute sind zwar äußerst freundlich und herzlich, hineinschauen kann man aber natürlich nicht in sie.


Die Farmretour, das nächste Projekt von KEC entwickelt sich prächtig (da lacht mein Gartenherz! Hans hat mich beim Pflanzen der Buschbohnen / foto links, fotografiert. und wie die Buschbohnen im März ausschauen, dieses Foto hat mir Gabriele geschickt Buschbohnen). Das Haus für die Verwaltung und wo Gabi und Stefan und auch wir derzeit wohnen, ist fertig und für hiesige Verhältnisse relativ komfortabel. Natürlich gibt es keinen Strom und kein Fließwasser und ein Klo, das aus einem Loch im Beton besteht,  aber es gibt mittlerweile einen großen Wassertank, aus dem wir das Wasser zum Waschen und farmKochen holen und der jetzt in der Regenzeit vor allem auch zum Gießen der Pflanzen dient. Nur zum Trinken müssen wir Mineralwasser kaufen, unsere verwöhnten europäischen Mägen würden wohl auch das Regenwasser nicht gut vertragen. Das Privileg der Wassertanks haben nur wenige Leute. Der Großteil der Bevölkerung muss das Wasser aus einem Tümpel mit einem Kanister holen. Man kann das nicht als Wasser bezeichnen, es ist eine braune Brühe mit Algen und Insekten und für mich ist es nicht vorstellbar, dass man das trinken kann (nicht einmal abgekocht). Wenn man das gesehen hat, dann kann man sich über die meisten Dinge in Österreich nicht mehr aufregen. Die Farm selbst ist schon sehr schön angelegt und Josephine und David haben mit Hilfe der Kinder sehr viel angepflanzt (Gemüse und Obst und Bäume). Es gibt auch schon einen Schweinestall (noch ohne Schweine) und es soll auch noch Hühner und Ziegen geben, dann können die Kinder zum Teil Selbstversorger werden und haben Abwechslung im Speiseplan. Ian ist ein sehr engagierter Verwalter der unermüdlich für die Kinder unterwegs und sehr umsichtig ist. Da es jetzt allein in Zigoti schon 140 Kinder sind, die zu versorgen sind, wird allerdings der Verwaltungsaufwand immer größer werden.
Zur Zeit sind wir in Madudu,retour einem weiteren Ort, wo Kinder betreut werden. Diese Gegend ist noch ärmer und die 3Leute haben zum Teil wirklich gar nichts. Aber Father Joseph, ein junger Priester der sehr engagiert ist, unterstützt das Projekt total und ist eine große Hilfe. Hier sind mittlerweile 60 Kinder im Patenprogramm von „Kindern eine Chance“, einige  davon haben die Kinder (= Gabi und Stefan), Hans und Father Joseph am Samstag besucht. Sie sind sehr beeindruckt von den Besuchen zurückgekommen.


Uganda ist ein tolles Land, landschaftlich beeindruckend, und es muss niemand verhungern, weil es genug Obst und Gemüse gibt, aber dennoch ist die Armut der Bevölkerung  bedrückend. Ich möchte es nicht missen, hier hergekommen zu sein und mit eigenen Augen gesehen zu haben, was eine kleine private Organisation wie „Kindern eine Chance“ alles erreichen kann.

Nächstes Mal werde ich meine Eindrücke von Madudu und ein paar Skurrilitäten des Landes niederschreiben.

Mein Bericht "2. Woche"Renates Bericht der 2. Woche

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