Der Murchison Falls Nationalpark liegt am Albertsee im Nordwesten Ugandas an der Grenze zur DR Kongo. Er ist der größte und älteste Nationalpark des Landes. Das rund 3877 qm große Gebiet am Ostafrikanischen Grabenbruch ist sehr grün und fruchtbar. Entlang des Viktoria Nils kann man mehr als 451 registrierte Vogelarten entdecken.
Schon Ernest Hemingway, Winston Churchill und Theodore Roosevelt waren vom Murchison Falls Nationalpark fasziniert.
Geschichte:
Die Bunyoro Wildlife Reserve als Teil des Parks wurde bereits 1910 als Wildreservat gegründet. Das ursprünglich ohnehin dünn besiedelte Gebiet um die Murchison Falls wurde ab 1930 nach einem erneuten Ausbruch der Schlafkrankheit von der britischen Kolonialverwaltung evakuiert, um die Ausbreitung der Erkrankung einzudämmen, da es im gesamten Gebiet zahlreiche Tse-Tse-Fliegen gibt. Erst danach entstand die Idee des Wildparks und des Schutzes der (unmittelbar um die Fälle) beeindruckenden Naturlandschaft. 1954 wurde aus dem Reservat der Murchison-Falls-Nationalpark. In der Zeit ab 1960 und vor der Machtübernahme Idi Amins zählte der Park zu den meistbesuchten touristischen Zielen in Ostafrika, die luxuriöse Lodge in Paraa musste den Vergleich mit anderen Luxus-Unterkünften in der Region nicht scheuen.
Nach dem Beginn der Diktatur von Idi Amin Dada wurde der Park 1972 in Kabalega-Nationalpark (Kabalega Falls National Park) umbenannt. Gleichzeitig übernahmen korrupte Offiziere die Macht im Park, die Elefanten wurden zur „Gewinnung“ von Elfenbein mit Maschinengewehren zu Hunderten hingeschlachtet, auch andere Tierarten, vor allem Löwen und Leoparden wegen der Felle und Trophäen bis fast zur Ausrottung bejagt. Die Bestandszahlen der Elefanten fielen von 14.309 Exemplaren im Jahr 1973 über 6.030 im folgenden Jahr auf 2.246 im Jahr 1975. Die einst nebeneinander vorkommenden Spitzmaul- und Breitmaulnashörner wurden ausgerottet. Während in den 60er Jahren die zu große Elefantenpopulation schwere Schäden an Bäumen und Sträuchern mit teilweise beginnender Versteppung und Erosion des vorherigen Buschlandes insbesondere nördlich des Nils hervorgerufen hatten, waren die großen Flächen danach fast völlig frei von größeren Wirbeltieren. Bis in die späten 1990er Jahre galt die West-Nile-Provinz als Unruheherd, in dem verschiedene Rebellengruppen, insbesondere der sogenannten Lord’s Resistance Army mit ihren Kindersoldaten, aktiv waren. Ab Ende der 1990er Jahre wurde die touristische Infrastruktur hergestellt und ausgebaut.