Das Spital Die Messe Die Straßen Die Verabschiedung Hörbeispiel

Renates Bericht, Woche 2:

Irenatech setze den Bericht über unseren eindrucksvollen Aufenthalt in Uganda mit den Schilderungen der zweiten Woche fort.
Es war ein unglaubliches Erlebnis, Father Joseph, Father John Paul und denFather john paus Seminaristen Emanuel in Madudu kennen zu lernen, da ich selten noch Kontakt zu jungen Priestern hatte. Father Joseph betreut 60 Kinder von Gabi und Stefan in den entlegensten Gegenden. Ich hatte nicht gedacht, dass es eine Steigerung der  Armut wie in Zigoti gibt, aber die Menschen hier haben wirklich gar nichts, trotzdem lachen die Kinder und haben strahlende Augen, wenn sie Gabi und Stefan sehen. Seminarist Emanuel führt mich durch die Farm und die gesamte Anlage der Pfarrei, was auf Grund ihrer Größe sehr beeindruckend ist. Klosterschwestern betreiben eine „Health Center“, was eigentlich eine ambulante Station ist, äußerst einfach aber sauber und wo täglich viele Patienten kommen um sich behandeln zu lassen. Die medizinische Versorgung ist grundsätzlich fürchterlich und man kann nur jedem wünschen,dass er keine Spitalsbehandlungretourbraucht. Ian hat mir 2 Spitäler in Mityana gezeigt, wo unvorstellbare Verhältnisse herrschen. Der Boden, auf dem auch Patienten liegen, ist total schmutzig, ebenso das Bettzeug in den Betten, wo oft mehrere Patienten liegen, Infusionen hängen an einem Nagel an der Wand. Essen muss von den Angehörigen gebracht werden, das Geschirr und die Waschschüssel stehen unter dem Bett. kirche

VersteigerungAber der Aufenthalt in Madudu war sehr interessant und das Gespräch mit den jungen Priestern, die hauptsächlich Seelsorger sind, recht aufschlussreich. Am meisten hat mich die Sonntagsmesseretour beeindruckt. Wie bei uns gibt es eine Kollekte - für die Leute die Bargeld haben. Die anderen bringen Realien, sprich Bananen, Avocados, Eier, Matten usw. und diese werden am Ende der Messe in der Kirche unter den Besuchern versteigert!! Father Joseph hat auch das Patenprogramm von „Kindern eine Chance“ vorgestellt und Stefan wurde eingeladen, ein paar Worte zu sagen. Die Stimmung war sehr gut, eigentlich locker und wie man es ich von Afrika erwartet wurde viel gesungen, teilweise von Trommeln begleitet. Sehr nett!

 

  josef

motorradDer Bericht über den Besuch bei den Kindern mit den Motorrädern wird von Hans folgen, der dabei sehr viele Eindrücke sammeln konnte. Zu erwähnen ist, das Father Joseph ein lebendiges (!) Huhn hinten am Gepäcksträger nach Hause brachte, das wir dann am Abend verzehrten. Das Essen war jeden Abend vorzüglich und der Komfort in der Pfarrei war sehr fein mit Strom (vom Generator) und Dusche (kaltes Regenwasser, aber immerhin) und WC (wie bei uns)!

Meine Beobachtungen während der Reise waren vielfältig:

strasseDie Straßenretourverdienen diesen Namen nicht, die Löcher sind gewaltig, Asphalt ist fast immer ein Fremdwort. Die Taxibusse, zugelassen wahrscheinlich für 12 Personen sind vollgestopft mit 20-25 Personen und rasen mit einem enormen Tempo dahin. Man sieht LKW, die hoch mit Säcken beladen sind und darauf sitzen noch einmal 20 Leute. Auf den zumeist indischen und japanische Motorrädern fahren im Schnitt 3-4Personen und zusätzlich der gesamte Hausrat. Bei einem Gewitter kommen enorme Regengüsse herunter, dass man glaubt, die Welt geht unter. Dafür ist aber auch alles sehr grün und meine Buschbohnen aus Österreich wachsen schon munter heran.
Die Kinder sind alle schlank, weil sie sich viel bewegen und den ganzen Tag herumlaufen. Außerdem gibt es keinen Tourismus, sodass sie auch nicht betteln und daher weitgehend kuecheunverdorben sind. Sie spielen mit alten Reifen, Bällen und klettern auf Bäume!
In Zigoti gibt es ein „Restaurant“, wo kleine Tische und niedere Bänke stehen und wo sich die Küche hinter dem Haus im Freien befindet. Zu essen gibt es, was die Köchin gerade fertig hat, wobei Kohlenhydrate bei weitem überwiegen: Reis, Kartoffel, Kochbananen usw.
Man ist wirklich in einer anderen Welt und man darf auf keinen Fall den Fehler machen, irgendetwas in Afrika mit uns zu vergleichen. Es herrscht außerdem der Grundsatz: „D'ont hurry in Afrika“, das Plakat empfängt einen schon am Flughafen in Entebbe, und ist wirklich wahr!

patenkinderNatürlich beschränken sich meine Beobachtungen vor allem auf die Aktivitäten von Gabi und Stefan, die hier vollian+stefan in ihrem Element sind. Stefan ist der geborene Manager, ein exzellenter Verhandler, ruhig, behält immer die Übersicht und denkt die ganze Zeit darüber nach, was er noch verbessern kann und was er zu tun hat. Gabi ist zu bewundern, sie kennt alle „ihre“ Kinder beim Namen (für mich schauen die meisten gleich aus) , weiß wo sie wohnen, wie ihre Verhältnisse sind und kümmert sich den ganzen Tag darum, was die Kinder brauchen könnten. Sie führt Buch über jedes einzelne Kind, alle Kinder lieben sie und sie spricht ein paar Wort Luganda, was natürlich allen sehr gefällt.

Wenn man europäische Erwartungen hat, dann sollte man nicht hierher fahren, denn es ist wirklich alles ganz anders. Allerdings kann man helfen, mit Unterstützung durch Geld kann man den Kindern hier schon den Schulbesuch ermöglichen und ihnen für ihre Zukunft eine Chance geben..

Am Dienstag waren wir in der Bezirkshauptstadt Mityana, weil einige betreute Schüler in die High School (Senior 5) kommen. Wir haben 2 Schulen besucht, was sehr interessant für ahsmich war. Die eine Schule war riesig mit über 1500 Schülern und vollgestopften Schlafsälen. Die andere Schule, für die sich dann die Kinder entschieden haben, ist nicht ganz so groß und hat ihnen sehr gefallen. Interessant ist, was die Kinder alles fürs Internat mitbringen müssen. Von den Matratzen über das Klopapier, Besen, Geschirr bis zu Seife muss alles gekauft werden, sodass Gabi und Ian in Kampala einen Großeinkauf tätigen mussten.


Donnerstag waren wir eben in Kampala- eine ostafrikanische Großstadt mit 1,4 Mill. Einwohnern, die man gesehen haben muss. Schon die Vororte sind sehenswert, ein Geschäft neben dem anderen wo man vom Motorrad bis zum Wassertank alles kaufen kann. Der Verkehr ist unbeschreiblich, es ist lebensgefährlich über die Straße zu gehen, aber es ist eine sehr grüne Stadt auf viele Hügeln und man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Außerdem haben wir überhaupt keinen einzigen Weißen gesehen, obwohl hier angeblich viele Weiße leben. Es war echt ein beeindruckender Tag.

Hans ist mit seinem Gitarrenunterricht sehr erfolgreich und die Kinder machen in kurzer Zeit sehr viele Fortschritte. Dazu siehe seinen Bericht.

Die Kinder hier liegen mir sehr am Herzen, weil sie unheimlich lieb sind und uns allen immer die Hand geben wollen, um festzustellen, ob sich unsere Haut anders angreift. Wenn sie einmal ihre Scheu vor den „Musungos“ überwunden haben, dann weichen sie einem nicht mehr von der Seite.

gartenUnser Aufenthaltretourgeht zu Ende und ich werde noch lange brauchen, um alles zu verarbeiten und mich gefühlsmäßig wieder in die Normalität einzuklinken. Aber ich weiß, dass ich viele Dinge des Lebens ab nun etwas anders sehen werde und mir sehr bewusst bin, auf welcher Sonnenseite des Lebens wir stehen.
Ich hoffe, dass so mancher Leser meines Berichts verstehen kann, wenn ich daran appelliere, den Kindern hier in Zigoti und Madudu eine Chance für ihre Zukunft zu geben, denn jeder Cent ist hier wichtig und seien wir doch ehrlich, wir leben trotz aller Wirtschaftskrise im Überfluss, während diese Kinder hier nur Fetzen am Leib haben.
Ich beschließe meinen Bericht unserer Uganda Reise, die niemand als Urlaub sehen soll, denn auch die körperlichenAnforderungen sind nicht ohne wenn man bedenkt, dassman immer auf 1000 m lebt und die Sonne oft gnadenlos herunter brennt und man schon eine gut Konstitution haben sollte, um keine physischen Probleme zu bekommen.r+h

Ein persönliches Wort sei mir am Schluss noch erlaubt:
Ich bin sehr stolz auf meine Tochter und auf Stefan, dass sie dieses Projekt gegründet haben und mit so viel Engagement und Liebe ans Werk gehen und keine Schwierigkeiten scheuen, deren es wahrlich genug gibt.

Helfen Sie ihnen weiterhin mit Ihrer Spende, ich versichere Ihnen, Sie brauchen es nicht zu bereuen!

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 Ein Hörbeispiel von IANs Lieblingsmusik.

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            Renate Zillerretour